Warum du kein Problemkind hast?

„Ich habe ein Problemkind.“ Was ist ein Problemkind? Was steckt da für eine Erkrankung dahinter oder ist es eher eine komische nichts-sagende oberflächliche Diagnose?

Kinder sind nicht böse

Kinder sind ganz leere Festplatten, wenn sie auf die Welt kommen und haben nur das Betriebssystem drauf, damit sie die Basics beherrschen.

Der Alltag bestimmt dann, was auf die Festplatte geschrieben wird. Der Alltag besteht aus visuellen Eindrücken, die verarbeitet werden, aus Gefühlen, die gespürt und eingeordnet wurden, sowie Bedürfnisse, die gedeckt wurden.

Es gibt viele Gründe, warum ein Kind schreit, haut, lügt oder sehr viel tobt. Zum Einen gehört es dazu – in einem gewissen Umfang und ist auch für viele Entwicklungsschritte immer wieder wichtig. Doch, wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind aus dem schreien nicht mehr rauskommt oder wirklich sehr viel haut, dann kann es auch einen Mangel ausdrücken.

Wichtig zu erkennen ist, dass was du in diesem Moment als „Problemverhalten“ benennst tatsächlich auch NUR das VERHALTEN ist. Wenn du uns schon länger verfolgst, dann solltest du wissen, dass das Verhalten nur die Spitze des Eisbergs ist und IMMER durch eine Emotion oder Bedürfnis ausgelöst wird.

Das Kind hat keine böse Seite in sich, die jetzt zum Vorschein kommt sondern viel eher werden entweder Verhaltensmuster von den Eltern angeschaut oder das Kind möchte mit dem Verhalten etwas ausdrücken.

Da in diesem Moment viele Eltern am Verhalten ansetzen und das Kind mit dem Problemverhalten konfrontieren, fühlt sich das Kind nicht verstanden. Damit wird das „Problem“ nicht gelöst.

Die häufigsten Ursachen für „Problemverhalten“

Wir möchten hier mal ein paar häufige Gründe für „Problemverhalten“ auflisten:

-Ernährung: Mangelnde Nährstoffe  oder zu viel schneller Zucker hat ganz starke Auswirkungen auf das Kind. Fehlen Nährstoffe (Vitamine, Proteine, Wasser uvm.) oder werden gibt es Unverträglichkeiten bei gewissen Lebensmittel, dann kann das Kind in verschiedensten Weisen im Verhalten ausdrücken. Schnell werden die Kinder gereizter, gestresster und erschöpfter.

ADHS oder zu viel Zucker. Viel zu häufig haben wir selbst miterlebt, dass Kinder, die mit ADHS diagnostiziert wurden eigentlich nur zu viel Zucker im Alltag hatten und diesen nicht  vernünftig verbrennen können. Eine Anpassung der Ernährung änderte plötzlich alles. Ernährung ist eines stärksten Hebel, die wir Erwachsene oder Kinder haben für unsere Gesundheit und Psyche.

-Medienkonsum: Wie viel ist das Kind am Handy? iPad? Fernseher? Vor der Konsole?

Denk einfach mal an einen Film, den dein Kind schaut: Ein Film hat Höhen und Tiefen. Es nimmt das Kind emotional mit. Einige Kinder stecken das so weg. Andere sind emotional gefesselt und können es nicht verarbeiten. Stück für Stück betäubt es das reale Empfinden des Kindes und spiegelt sich auch im Verhalten wider. Der Hormonausstoß beim Fernsehen sorgt schnell dafür, dass dein Antrieb sich verändert. Denk mal an diese Situation: Du willst gleich eine Arbeit erledigen. Jetzt davor willst du noch eine Folge deiner Serie schauen und danach kommst du nicht mehr hoch. Wenn ein Kind das durchmacht sorgt es eher für Chaos im inneren und das zeigt sich im verhalten.

Ein verringerter Medienkonsum kann Wunder bewirken. Zum Beispiel nur jeden Sonntag Fernsehen sorgt für eine Struktur und eine reduzierte Menge und bietet genug Zeit für das Kind, um den Alltag neu zu strukturieren.

-Gefühle: Wie verhältst du dich, wenn du Angst hast? Vorsichtiger oder gereizter? Wie bist du im Alltag, wenn du traurig oder wütend bist?

Gefühle spiegeln sich sofort im Verhalten wieder. Werden diese Gefühle nicht richtig abgeholt oder begleitet, dann wird das Verhalten immer „lauter“. Das Verhalten können wir schon als „Hilferuf“ deuten, weil das Kind es nicht einordnen kann.

-Eltern: Dieser Punkt ist beinahe immer mitbetroffen und ist leider auch etwas, was die wenigsten Eltern gerne lesen. Aber es gehört auf die Liste und wir nehmen es auf, weil wir hier die langfristigsten Lösungen finden.

Mehr Selbstliebe, mehr Gelassenheit im Alltag, bessere Begleitung der Kinder durch die Phasen und das Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse des Kindes sind das A und O.

Geht es Mama und Papa gut, dann geht es dem Kind auch gut! Die Lösung ist so einfach. Wir können es beweisen.

Die Liste an Gründen kann noch sehr lang werden. Das wären die häufigsten Punkte.

Du hast immer die Wahl: Ist dein Kind ein Problemkind und belasse es dabei… Das kann natürlich eine super Entschuldigung für das Verhalten sein.

Wir wollten nie am Verhalten ansetzen und die Wurzel finden. Also hast du auch die zweite Wahl: Optimiere dein Leben und das Leben deines Kindes in den einzelnen Punkten.  Wenn du Hilfe brauchst, dann kontaktiere uns und nimm mit uns die Abkürzung und finde schnell heraus, dass dein Kind höchstwahrscheinlich kein Problemkind ist.