Social Media – eine Möglichkeit der Verbindung und Trennung zugleich

Wenn wir zum Handy greifen und stundenlang auf social media scrollen, trennen wir uns für den Moment von allem um uns herum, auch oft von uns selbst. 

Eine Verbindung und eine Trennung zugleich.

So ironisch wie es klingt, so wahr ist es leider. Komisch oder? Denn Social Media ist doch dazu gedacht, dass wir Verbinden. Womit wir uns verbinden ist die Frage. 

Wenn wir Ziellos scrollen, gelangen in den Vergleich: zu anderen, zu einer illusion, zu dem was wir denken wer wir sein sollten, zu dem was ein anderer ist oder erreicht. 

Dieser Vergleich entfernt uns von uns selbst. Es trennt uns von der Realität und gleichzeitig kreiert es eine. 

Eine Realität in der wir nicht genügen. Eine Realität in der wir weniger Wert sind. Eine Realität die teuer ist, denn sie kostet uns den Zugang zu uns selbst. 

Sie kostet uns den Familienalltag den wir uns wünschen. Sie kostet uns die nahe & innige Verbindung zu unseren liebsten. Sie kostet uns ein authentisches Leben.

Millionen Menschen die scrollen, außer Verbindung mit sich selbst und nicht verstehen warum sie sich so allein und überfordert fühlen.

Wir können uns nur mit dem was uns wichtig ist verbinden, wenn wir in Verbindung mit uns selbst sind. Wenn wir verstehen was das bedeutet und wie wir dahin kommen, können wir uns erst bewusst, achtsam und authentisch mit anderen auf social media verbinden.

Und manchmal sind wir in Verbindung mit uns und verlieren diese ganz schnell beim scrollen. Wir sehen etwas was uns in unserem Glaubenssatz abholt, welches uns eh schon limitiert. Die illusion der Authentizität auf social media erweckt in uns den Drang zu Perfektionismus, denn social medias Idee von Authentizität ist getarnte Perfektionismus. Wir sehen viele schnelle oberflächliche Impulse und haben das Gefühl damit nach vorne zu kommen, in der Erziehung, Partnerschaft und unserem Leben. Dabei merken wir, dass der Sprit nicht lange anhält.

Andere Male nutzen wir social media unbewusst als nicht wirklich hilfreichen Regulationstool im Stressmuster. Wir flüchten, Kämpfen und dissasoziieren. Coreguliert dich social media?

Wie können wir social media als eine Möglichkeit der Verbindung nutzen?

Meine 7 Herzensimpulse an dich:

INTENTION: 
Nutze Social Media mit Intention. Reflektiere für dich, wann du es warum nutzt? Zu flüchten? Zu Arbeiten? Zu kämpfen? Zu lernen? Um einen Beitrag zu leisten? Was möchtest du auf social media bewirken? Möchtest du dich bewusst weiterbilden/konsumieren?

 

STRESSMUSTER:
Erkenne deine Stressmuster. Was löst Stress in dir aus? Wie verhält sich dein Körper dabei? Was ist dein primärer Stressmuster? Kampf? Flucht? Erstarren? Fawn (People Pleasing)? Scrollst du wenn du gestresst bist, um dich zu erlösen (Flucht)? Gehst du in Konfrontationen mit anderen auf Social Media (Kampf)? Im Stressmuster ist es wichtig, gut auf sich zu achten und die Brücke zwischen Reiz und Reaktion sinnvoll zu gestalten. Beruhige dein Nervensystem (zunächst außerhalb von Social Media).

 

BEWUSST:
Jedes Mal wenn du scrollst beobachte deine Gedanken und Gefühle. Wie klingt deine innere Stimme? Was erzählt sie dir? Wie ist ihre Tonlage? Warum bist du grad auf Social Media? Wie viel Zeit verbringst du da? Was gibt es dir? Was nimmt es dir? Bist du im Stressmuster? Wie kann es dich im Stressmuster unterstützen? Kennst du einen Account welches dich erdet im Stress? Eine Podcast? Eine Atemübung? Einen Lied? Ein Bild? Ein Video? Einen Sound?

 

LIMIT:
Löse dich von der Vorstellung, dass du limitless erreichbar sein musst. Setze ein Zeitfenster wann du Social Media verwendest/verwaltest. Fülle die Zeit die über bleibt mit Dingen, die dir wichtig sind. Überlege dir wann du mit dir selbst in Verbindung bist und ob und wie du in dieser Zeit Social Media nutzen kannst. Welche Grenzen könnten dir dienen? Social Media nur auf dem Laptop? Keine Emails am Handy? Wie oft am Tag? Wie lange? Wie oft innerhalb der Woche? Innerhalb von einem Monat.

 

ZUHAUSE:
Denk an dein Social Media wie dein Zuhause. Würdest du diese Personen in dein Haus einladen? Dürfen diese Menschen deine Zeit haben? Bringen diese Menschen dich voran? Was verbindet dich zu diesen Menschen? Die jetzige Version von dir? Unterstützen sie dich darin, dahin zu kommen wo du hin möchtest? Die Menschen die dich beim scrollen begegnen füllen dein mentales Zuhause. Es füllt deine Zeit. Es füllt dein Leben. Was möchtest du sehen? Wen möchtest du sehen? Wie möchtest du dich fühlen? Je mehr wir in der virtuellen Welt uns von Themen und Menschen umgeben, die uns guttun und erfüllen, umso mehr fühlen wir uns wertvoll und bestärkt. Ganz wichtig: und verbunden! Es stärkt dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, dir Situationen zu ermöglichen, in denen du dich wertvoll und verstanden fühlst. Du bist der Durchschnitt der Menschen von denen du dich umgibst. Dazu zählen auch die, in der virtuellen Welt.

 

ALGORITHMUS:
Sage deinem Algorithmus bescheid was dir gefällt und was nicht. Wir denken oft, wir haben keine wähl, der Algorithmus wirft uns einfach etwas dahin. Doch wir haben ein paar Möglichkeiten um uns zu stärken. Frage dich grad warum du etwas schaust? Nutzte deine Power in dem du entweder Accounts blockierst/einschränkst die dir nicht gut tun oder auf nicht interessiert klickst.

 

REGEL DER VERBINDUNG:

Verbindung erst mit dir selbst, dann mit anderen. Außer Verbindung mit dir, in Verbindung mit anderen, ist keine wertvolle Verbindung. Nutze bewusst Social Media als Ressource dich mit dir selbst zu verbinden. Wenn das nicht Möglich ist, verbinde dich mit dir selbst offline.

 

Liebe Eltern,

Wir leben es unseren Kindern vor.

Es fällt uns schwer. Und das ist okey. 

Wir brauchen Zeit, um es anders zu machen. Das ist Okey.

Sei weicher zu dir selbst.

Gebe dir Zeit.

Du schaffst es die Veränderungen zu kreieren, die du dir wünschst.

In liebe,

Eure Mine