Hochsensible Kinder im Kindergarten: Wie Erzieher & Eltern ihnen helfen können

Hochsensibilität ist ein Thema, das in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erhalten hat. Viele Eltern und Erzieherinnen stellen fest, dass einige Kinder besonders empfindlich auf Reize und Umwelteinflüsse reagieren. Das kann im Kindergarten zu einer großen Herausforderung werden, da hier viele Eindrücke auf die Kinder einwirken. In diesem Blogartikel erfahren Sie, wie Sie hochsensible Kinder im Kindergarten unterstützen und ihnen helfen können, sich wohlzufühlen.

Was ist Hochsensibilität?

Hochsensible Kinder nehmen ihre Umgebung intensiver wahr als andere Kinder. Sie reagieren empfindlicher auf Lärm, Gerüche, Helligkeit und andere Reize. Auch Emotionen anderer Menschen nehmen sie besonders stark wahr. Diese hohe Sensibilität kann dazu führen, dass sich die Kinder schnell überfordert fühlen und sich zurückziehen oder unangemessen reagieren.

Wie erkennt man hochsensible Kinder im Kindergarten?

Es gibt einige Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass ein Kind hochsensibel ist. Dazu gehören:

  • Eine hohe Empfindlichkeit auf Lärm, Gerüche, Helligkeit und andere Reize
  • Eine starke Emotionalität und Empathie
  • Eine ausgeprägte Beobachtungsgabe
  • Eine hohe Sensibilität für zwischenmenschliche Beziehungen und Stimmungen
  • Eine schnelle Erschöpfbarkeit und Überforderung

Wie können Erzieher hochsensible Kinder im Kindergarten unterstützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie als Erzieherin oder Erzieher ergreifen können, um hochsensible Kinder im Kindergarten zu unterstützen. Hier sind einige Tipps:

  1. Schaffen Sie eine ruhige und angenehme Atmosphäre im Kindergarten Hochsensible Kinder benötigen eine ruhige Umgebung, um sich wohlzufühlen. Achten Sie darauf, dass es im Kindergarten nicht zu laut ist und dass es ausreichend Rückzugsmöglichkeiten gibt.
  2. Nehmen Sie die Bedürfnisse des Kindes ernst Hochsensible Kinder haben oft spezielle Bedürfnisse, zum Beispiel nach Ruhepausen oder nach einem bestimmten Tagesablauf. Nehmen Sie diese Bedürfnisse ernst und versuchen Sie, sie zu erfüllen.
  3. Schaffen Sie klare Strukturen Hochsensible Kinder fühlen sich sicherer, wenn sie wissen, was auf sie zukommt. Schaffen Sie klare Strukturen und Abläufe im Kindergarten und halten Sie sich möglichst an einen festen Tagesablauf.
  4. Geben Sie dem Kind Zeit und Raum zum Beobachten Hochsensible Kinder beobachten gerne und nehmen viele Details wahr. Geben Sie dem Kind Zeit und Raum, um seine Umgebung zu erforschen und sich damit vertraut zu machen.
  5. Sprechen Sie mit den Eltern Informieren Sie die Eltern darüber, dass ihr Kind hochsensibel ist und besprechen Sie gemeinsam, welche Unterstützung das Kind benötigt. Arbeiten Sie eng mit den Eltern zusammen, um die Bedürfnisse des Kindes bestmöglich zu erfüllen.

Wie können Eltern hochsensible Kinder im Kindergarten unterstützen?

Natürlich gibt es auch einiges was Eltern tun können, um die Kindergartenerfahrung zu verbessern:

  1. Sprechen Sie mit den Erziehern: Es ist wichtig, dass Eltern die Erzieher darüber informieren, dass ihr Kind hochsensibel ist. Die Erzieher können (ggf.) dann darauf achten, dass das Kind nicht überstimuliert wird und ihnen helfen, sich besser an die Umgebung des Kindergartens anzupassen.

  2. Rückzug und Ruhe beibringen: Hochsensible Kinder können schnell überreizt sein, insbesondere in lauteren und hektischen Umgebungen. Eltern können ihrem Kind helfen, indem sie ihm zeigen, wie sie mit Reizüberflutung und Erschöpfung umgehen können und Rückzugsorte im Kindergarten finden, wo es sich zurückziehen und entspannen kann, wenn es überstimuliert ist. Vielleicht ist es eine Leseecke, ein ruhiges Eckchen oder einfach nur eine Trinkpause. 

  3. Ermutigen Sie das Kind, über seine Gefühle zu sprechen: Hochsensible Kinder erleben oft starke Emotionen und es kann ihnen helfen, darüber zu sprechen und zu lernen, wie sie damit umgehen können. Eltern können ihr Kind ermutigen, über seine Gefühle zu sprechen und ihnen beibringen, wie man Emotionen erkennt und ausdrückt. Das kann dazu beitragen, dass das Kind sich sicherer fühlt und besser in der Lage ist, mit den Herausforderungen des Kindergartens umzugehen. Hier ist es wichtig, dass Eltern natürlich ersteinmal selbst bei sich anfangen (eigene Gefühle verstehen, Hochsensibilität verstehen, Kindliche Entwicklung verstehen und damit auch wann und wie einem Kleinkind solche Themen beigebracht werden können).

Fazit

Hochsensible Kinder im Kindergarten benötigen zusätzliche Aufmerksamkeit und Unterstützung, um sich wohlzufühlen und ihre Potenziale zu entfalten. Es ist wichtig, dass Erzieherinnen und Erzieher sich über Hochsensibilität informieren und sensibilisieren, um auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes einzugehen. Durch eine achtsame und einfühlsame Betreuung können hochsensible Kinder im Kindergarten eine positive Entwicklung durchlaufen und Selbstvertrauen aufbauen, das ihnen auch im späteren Leben zugutekommt.